Erschreckend: 10% aller Deutschen über 18 Jahre waren in 2014 überschuldet. Das heißt, sie können ihre Schulden auf absehbare Zeit nicht begleichen, da sie derzeit nicht genügend Einnahmen haben. Dagegen heißt „verschuldet“, dass man zwar Schulden hat, sie aber aufgrund der Einnahmen zurückzahlen kann, z.B. mittels Ratenzahlung.
Die fünf Hauptauslöser für Überschuldung sind: 1.) Arbeitslosigkeit (22%), 2.) Trennung, Scheidung, Tod (13%), 3.) Erkrankung, Sucht, Unfall (13%), 4.) unwirtschaftliche Haushaltsführung (12%), und 5.) gescheiterte Selbständigkeit (8%).
In Bayern und Baden-Württemberg gibt es „nur“ 7% bzw. 8% überschuldete Bürger, in Berlin und Bremen dagegen am meisten mit 13% bzw. 14%.
Quelle: „Magazin Wirtschaft“ der IHK Region Stuttgart, März 2015. Direkte Quelle: Creditreform, Statistisches Bundesamt.
PS: man muss allerdings beim Begriff der „Armut“ aufpassen. Der Dt. Paritätische Wohlfahrtsverband, der den jährlichen Armutsbericht herausgibt, definiert Armut z.B. relativ zum Durchschnittseinkommen. Wer 60% oder weniger davon verdient, gilt dann als arm. Eine Familie mit zwei Kindern und 3300 Euro pro Monat brutto wäre demnach arm. Dadurch kommt der Verband aktuell in 2015 auf sagenhafte 12,5 Mio. Arme in Deutschland. Angenommen, alle würden von heute auf morgen das Doppelte verdienen, dann würde nach dieser Definition der Anteil der „Armut“ genau gleich bleiben. Siehe www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/reiche-verteufeln-beduerftige-erfinden-warum-die-armuts-lobbyisten-nur-noch-nerven_id_4584787.html (1.4.2015).