Migration

„Für 2022 meldete das Statistische Bundesamt fast 1,5 Millionen mehr Zuwanderer als Auswanderer, so viele wie noch nie seit Beginn der Zählung 1950″ (Spiegel 16.03.2024, S. 23, Link).

„Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen stellten in den vergangenen zehn Jahren einen Erstantrag auf Asyl. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, zuletzt waren es viele aus der Türkei. Zudem sind 1,1 Millionen Menschen der Ukraine nach Deutschland gekommen, seit vor gut zwei Jahren der russische Angriffskrieg begonnen hat.“ (Spiegel 16.03.2024, S. 23).

„Fast 80 Prozent der erwachsenen Geflüchteten sagten 2021 in einer Umfrage, dass sie in ihrer Heimat keine berufliche Ausbildung absolviert hätten. Fünf bis sieben Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland standen sie kaum besser da: 67 Prozent gaben an, noch keinen Berufsabschluss zu haben.“ (Spiegel 16.03.2024, S. 24, Link).

„Von den Erwachsenen, die im zweiten Halbjahr 2022 einen Asylantrag stellten, hatten 35 Prozent keinen oder gerade einmal einen Grundschulabschluss. […] Zwei Drittel der Frauen hätten auch in ihren Heimatländern nicht gearbeitet. […] Bei den Ukrainerinnen und Ukrainern sind die Voraussetzungen besser, viele haben einen Hochschulabschluss. Es hapert allerdings an Deutschkenntnissen.“ (Spiegel 16.03.2024, S. 24, Link).

Arbeitsvermittlerin Nanette Hermann vom JobCenter Alb-Donau in Ehingen (2024): sie „schätzt, dass etwas ein Drittel ihrer Kundinnen und Kunden überhaupt dafür in Frage kämen, irgendwann einmal eine Arbeit aufzunehmen. Jene, die nicht bereit seien, hätten ‚Hemmnisse unterschiedlichster Art‘. Psychische oder andere gesundheitliche Einschränkungen, Drogenprobleme, manchmal gebe es auch kulturelle Gründe. Einer ihrer Kunden, ein Afghane, habe ihr erklärt, dass er als Oberhaupt der Familie nicht bereit sei zu arbeiten. In seinen Kreisen in Afghanistan zeuge dies von mangelndem Wohlstand. Der Mann habe 18 Kinder von mehreren Frauen, alle in Deutschland.“ (Spiegel 16.03.2024, S. 25, Link).

„Die Hoffnung, die manche am Anfang hatten, dass Deutschland mit Geflüchteten das Fachkräfteproblem lösen kann, hat sich nicht erfüllt, sagt der Ökonom Holger Bonin, Leiter des Wiener Instituts für Höhere Studien“ (Spiegel 16.03.2024, S. 28, Link).